Das kleine Städtchen am Bodensee ist sogar bei Schlechtwetter hübsch. Es hat zwar fast alles geschlossen, dafür aber auch keine Touristen weit und breit. Wir suchten Unterschlupf in der evangelischen Pfarrkirche St. Stephan linkerhand der lindauer Linde direkt am Marktplatz. Wenig pompös, aber äußterst interessant ist die Kirche neben Münster "Unserer lieben Frau". Meerschaumgrünes Muschelwerk in der Halle und einzigartige Sitzbänke. Links sassen die Frauen, rechts die Herren. Und damit die Herren nicht vom Gottesdienst abgelenkt wurden, befinden sich extra Türchen an den Damenbänken, welche die Blicke auf die rockfreien Beine verhinderten. Doch auch die ersten Reihen haben ihre Eigenheit. Nachdem sich die Kanzel in der Mitte der Kirchenlänge befindet und es höchst unbequem wäre sich den Hals zu verrenken, kann man die Lehnen der vordersten Bänke umklappen und bequem mit dem Gesicht zur Kanzel sitzen. 1655 wurde von Valentin Heider das erste Kinderfest in der Kirche organisiert. An diese wurde als Aufmunterung nach dem Dreissigjährigen Krieg Butschellen (Art süsses Brot) ausgeteilt. Noch heute findet diese Tradition statt.
Leider auch geschlossen war das Café 37°. Sollte man allerdings besuchen, wenn man dort ist...
www.37grad.eu
Pfarrkirche St. Stephan
Lindau im Bodensee
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